Lieber Kornatix, dass man nicht als höherer Beamter geboren wurde ist selbstredend. Natürlich kenn ich nicht die finanz.Verhältnisse des angeführten Wirts. Mich hat nur geärgert, dass dieser Typ sich vor Gästen ausweint, wie hart doch das Leben ist usw. Bei so Leuten soll man sensibel sein, jammert jemand der nicht aus dem kroatisch tourist. Dunstkreis kommt heisst es: Quassel nich, schepp.
der Besitzer hat mir damals erzählt, er arbeitet täglich mind. 14 Stunden, Konoba bis abends um 01:00 Uhr und frühmorgens für die Übernachtungsgäste Frühstück machen..
in den frühen 80er Jahren mit einem Kellner auf CP Monsena unterhalten, der ging im Winter in die Schweiz in die Ski-Gebiete um zu kellnern und sein deutsch zu verbessern..
@beka, danke für den Hinweis. Wie man sieht, hat sich an der Diskussion über die Gastronomie in Kroatien seit über zehn Jahren so gut wie nichts geändert. Einigen war dort immer schon alles viel zu teuer, andere waren/sind zufrieden, weil sie die Hintergründe kennen. Zu glauben, dass ein Wirt oder gar ein Kellner in drei Monaten Saison so viel verdient, dass es für den Rest des Jahres reicht, ist schlicht naiv.
Wer dort kellnert, der tut das nicht, weil er in diesem Job die Erfüllung seines Lebenstraums sieht, sondern weil er darauf angewiesen ist, irgendwie etwas zu verdienen - und entsprechend genervt und gestresst sind die dann schon mal. Wenn so ein abgehetzter Konobar an meinen Tisch kommt und statt freundlich "Guten Abend, mein Herr, womit kann ich dienlich sein?" einfach sagt: "Recite!, nun sagen Sie schon!", dann finde ich das zwar nicht schön, aber verstehen tue ich's schon.
Zitat von vinko28 im Beitrag #101Lieber Kornatix, dass man nicht als höherer Beamter geboren wurde ist selbstredend. Natürlich kenn ich nicht die finanz.Verhältnisse des angeführten Wirts. Mich hat nur geärgert, dass dieser Typ sich vor Gästen ausweint, wie hart doch das Leben ist usw. Bei so Leuten soll man sensibel sein, jammert jemand der nicht aus dem kroatisch tourist. Dunstkreis kommt heisst es: Quassel nich, schepp.
Wo hab ich das gesagt? Der Mann betreibt diese sehr erfolgreiche Gaststätte seit bestimmt schon 20 Jahren. Es ist eine alteingesessene Familie, denen 2 Gaststätten gehören, und die selber fischen, und auch vermieten. Er hat sich geärgert, weil einige Gäste sauer waren, weil es etwas länger gedauert hat, und dies auch teilweise unflätig kund taten. Und beim Bezahlen hat er sich, völlig durchgeschwitzt, durchgeschnauft, weil es endlich ruhiger war (um 23 Uhr!), zu uns gehockt und erzählt, was heuer anders läuft. Und sich entschuldigt und bedankt, dass wir so geduldig waren. Ja Herrschaften, wir haben Urlaub!
Dass sie jetzt schon am Limit sind, weil jetzt schon alles voll ist. Dass es sehr schwierig ist, Personal zu finden, das das so lange auf diesem Niveau durchsteht. Es ist viel mehr los, als üblich um diese Zeit. Sein Stammpersonal ist größtenteils nicht mehr, die sind in den letzten zwei Jahren abgewandert. Das Personal, das er noch hat und findet, kam Anfang Juni schon auf dem Zahnfleisch daher. Kaputt, Krämpfe in den Füßen. Zu wenige, und zu unerfahren. Die bleiben nicht lange, schmeißen nach wenigen Wochen hin. Das weiß er, und darüber haben wir uns unterhalten. Von Jammern keine Spur, eher stinksauer wegen der Gäste, die meinen, sich nach einer halben Stunde sich lautstark beschweren zu müssen. Sie haben nur 2 Hände und 2 Füße, und rennen sich die Haken ab, und dann sowas...
Nicht nur er hat diese Probleme, das zieht sich praktisch über die gesamte Branche.
ZitatUnd zur Stimmung in Cro kann ich jetzt nichts sagen, habe aber gehört, dass die Preise sehr angezogen haben. Viele Kroaten fahren schon nach Ungarn zum einkaufen. Dort sollen im Grenznahen Raum die Einkaufscenter von den Kroaten regelrecht gedtürmt werden.
....Ob das so einfach ist...mit Umwechseln von Kuna in Forint...?
ZitatUnd zur Stimmung in Cro kann ich jetzt nichts sagen, habe aber gehört, dass die Preise sehr angezogen haben. Viele Kroaten fahren schon nach Ungarn zum einkaufen. Dort sollen im Grenznahen Raum die Einkaufscenter von den Kroaten regelrecht gedtürmt werden.
....Ob das so einfach ist...mit Umwechseln von Kuna in Forint...?
Wir waren bis gestern 2,5 Wochen in Kroatien. Wir waren in Karlovac, Makarksa, Dubrovnik, Obrovac und Novi Vinodolski. In Karlovac war alles wie immer, ist allerdings generell auch touristisch nicht überlaufen. Makarska fanden wir normal. In Dubrovnik war es übersichtlich, wenn man bedenkt, dass es Hauptsaison ist. Wir waren vor zwei Jahren zur gleichen Jahreszeit dort und da waren die Gastronomen schon eine Spur zuvorkommender, weil sie Gäste haben wollten und die Leute, die vorbeigelaufen sind, angesprochen haben. Obrovac ist ja nicht grade eine Touristenhochburg und da waren alle Leute sehr freundlich. Wenn man allerdings dann nach Novi Vindolski fährt, merkt man schon einen Unterschied. Was vor ein paar Jahren noch ein gemütliches Örtchen war, ist es heute im Zentrum am Abend wie eine Partymeile. Letztes Jahr war schon sehr viel los dort, dieses Jahr war nochmal einiges mehr dort los. Wir waren Abends mal zum Essen (Novi Vinodolski), das Restaurant war fast voll, die Bedienungen am flitzen und haben sich wirklich Mühe gegeben und waren immer freundlich. Neben uns am Tisch saß ne Tussi mit weiblicher Begleitung, die sind kurz nach uns gekommen. Normalerweise müsste einem ja klar sein, wenn das Restaurant so voll ist, dass man da halt auch mal etwas länger warten muss. Dabei hat es noch nicht mal sooo sehr lange gedauert. Die Bedienung bringt der Tusnelda ihr Essen, macht die empört nen Aufstand, weil ihr das zu lange gedauert hat. Dann ist die aufgestanden und gegangen ohne was zu essen. Wenn man mit solchen Touristen zu tun hat, ist es verständlich, dass die Stimmung nicht immer die Beste ist.
Mit den Badelatschen das ist uns auch aufgefallen. Ich frag mich auch, ob die zuhause genauso in den Latschen zum Einkaufen oder zum Essen gehen würden.
Junge Damen in Badelatschen, sonst in eher stylischem Klamotten, so weit ich das beurteilen kann, sehe ich jeden Morgen um Sieben im Zug von Köln nach Bonn. Unter Kölner Hipstern, auch älteren um die Fünfzig, sind Flipflops angesagt. Die werden sogar im Büro getragen, falls es nicht das der Sparkasse ist. Könnte also sein, dass die vermeintlichen Badeklamotten der letzte Schrei vom Pariser Laufsteg sind.
Darum gehts aber nicht. Hast du mal in meinen Link geschaut? Besoffene Touristen pinkeln nachts in Brunnen und andere Ecken. Wundert es da, wenn die Bevölkerung die Nase voll hat?
Da steht nur Touristen. Aber es ist auch egal, woher. Die Einwohner sind einfach nur noch genervt von solchen Typen, Alkoholleichen, Pfützen von Erbrochenem und ständigem Gegröhle in der Nacht.
Ich kanns nachvollziehen, da ich auch an einem Ort mitten in einer Kleinstadt wohne, wo sich Jugendliche oft bis spätabends aufhalten und nicht gerade leise sind.
Zitat von Tinie im Beitrag #109 Mit den Badelatschen das ist uns auch aufgefallen. Ich frag mich auch, ob die zuhause genauso in den Latschen zum Einkaufen oder zum Essen gehen würden.
Ja, tun sie. Sie fahren damit sogar ins Büro. Nehme ich zumindest an, wenn sie Bonn UN Campus aussteigen, Aktentasche und Laptop dabeihaben, Nadelstreifen-Rock tragen oder sonst wie Büro-Typen aussehen.
Badelatschen finde ich jetzt im Urlaub nicht anstößig und wenn der Chef in Köln auch nichts dabei findet bei dem heißen Wetter, was solls? Für das Ergebnis der Arbeit sollte es doch egal sein, welche Schuhe man trägt. Natürlich gibts in Banken und Büros eine Kleiderordnung, aber der eine Chef ist halt lockerer als der andere.
Für mich zählt das Benehmen. Dass man nicht mit freiem Oberkörper ins Restaurant geht, sollte selbstverständlich sein. In der Strandbar ist es wiederum normal, in Badeklamotten aufzutauchen. Und sturzbetrunken auf der Promenade rumzuliegen und im Suff in die Gassen zu kotzen und zu pinkeln, zählt für mich halt nicht zum guten Ton.
Ich habe die Beobachtung gemacht, dass besonders bei Gruppenbildung die Etikette zu leiden beginnt. Und da nehmen sich Deutsche und Österreicher nichts. Es ist also entgegen der Meinung mancher Österreicher, die Deutsche nicht mögen und mancher Deutschen die ein Problem mit Österreichern zu haben scheinen, keine frage der Staatsbürgerschaft. Eher ein gewisses Rudelverhalten, das eine bestimmte Sorte Menschen, egal welcher Herkunft, manchmal an den Tag legt. Darunter leiden dann natürlich letztendlich manchmal auch die Urlauber, die sich benehmen können. Denn auch die Geduld von Touristikmitarbeitern hat ihre Grenzen und dann kann es schon mal den Falschen erwischen. Darum sind auch die überlaufenen Urlaubsorte hier viel stärker Gefährdet als die eher stillen Eckchen. Letztlich hat es aber Jeder und Jede selbst in der Hand. Denn wie ich meinem Gegenüber begegne spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie ich behandelt werde.
Kleine Episode am Rande : als wir vorletzte Woche hier ankamen und in eines unserer Stammlokale gingen, wurden wir von einem für uns neuen, sehr netten Kellner bedient, der recht passabel deutsch und englisch sprach, seltsamerweise aber nur ein paar Brocken kroatisch, und die auch noch grammatisch falsch. Der Inhaber, den wir seit Jahren kennen, klärte uns dann auf : "Das ist Suliman, der kommt aus dem Kosovo. Den habe ich eingestellt, weil unserer Leute keine Lust mehr haben, sich in der Saison kaputt zu schuften. Mit Ausländern kommt er prima zurecht und ist fleißig wie ein Wiesel, nur mit Kroaten hat er Verständigungsprobleme - aber die essen ja eh nur Pizza.
Ich habe dem netten Suliman dann erklärt, dass er nun ein Gastarbeiter ist, und jetzt begrüßt er die Gäste mit "Gutte Tag, bin ich Gastabaita Suliman. Was bestellen, ich bringe sofort!"
Und gelernt hat er auch schnell: "Bin ich wie Freund, krieg' ich Trinkgeld. Bin ich doof, krieg' ich nix "
Ja, und wenn dann das Rudel noch Alkohol in Mengen genossen hat, dann geht das Benehmen schnell mal in den Keller.
Mich als Kölner ärgert diese Beschwerdehaltung über die "blöden Touris" schon ein wenig. Viele Kölner leben vom Fremdenverkehr, das gilt auch für den Party-Tourismus am Wochenende. Ja, da benehmen sich die einen oder anderen schon mal daneben, auch an Karneval, wo sich die Einwohnerzahl Köln quasi verdoppelt. Aber das ist nunmal der unangenehme Teil des Geschäfts. Ich habe mich seinerzeit ziemlich geärgert über die Berliner, die ihre Love Parade, die ja nichts anderes als eine Art Karnevalsumzug war, nicht mehr haben wollten, weil die Gäste ihren schönen Tiergarten vollgepisst haben. Außerdem gefällt sich der Berliner in einer ablehnenden, arroganten Haltung gegenüber den Touris. Darf man meinetwegen machen, wenn man sich das leisten kann. Können die Berliner aber nicht, gehen aber davon aus, dass die Bundesländer brav die Kohle überweisen, weil sie selber nichts erwirtschaften. Und der einzige Wirtschaftszweig, nämlich Tourismus, und Party-Location ist ihnen dann auch noch lästig. Ja, Geldverdienen, Wirtschaften ist in aller Regel mit unangenehmen Begleiterscheinungen verbunden. Es ist nicht schön in Leverkusen neben einer Chemiefabrik zu leben. Oder in Wesseling mitten in einer Raffinerie. Wohlstand generieren macht meistens Dreck und stinkt. In Frankfurt in der Einflugschneise des Flugdrehkreuzes.
Irgendwie riecht mir aus der Haltung der Berliner und auch der Kroaten eine seltsame Anspruchshaltung durch. Derlei Auswüchse sind halt normal in dem Geschäft. Wenn man darauf keine Lust hat, soll man es halt lassen. Muss man halt gucken, wie man sein Geld anders verdient. Wie wäre es mit einem internationalen Hafen in Dalmatien, wie Rotterdam? Dazu noch einen Großflughafen. Industrielle Fertigung, riesige Alu-Hallen. Die Chemie ist eine gute Einnahmequelle. Fischzucht im großen Stil. Folienfelder wie in Andalusien. Dazu riesige Entsalzungsanlagen, gespeist durch Sonnenenergie. ... Ach ne, doch nicht? Die schöne Landschaft?
Ich als Kölner kann euch sagen: Wenn ihr feiern wollt, Party machen, oder einfach nur den Dom angucken, die anderen Kirchen, die Museen, in der Adventszeit auf dem Weihnachtsmarkt Weihnachtsmannzipfelmützen mit LED-Blinklicht tragen, Glühwein trinken, ... ihr seid hier willkommen! Ihr könnt gerne in die gleichen Kneipen gehen, in die gleichen Brauhäuser, euch bedienen Vollprofis, die machen das seit ein paar Hundert Jahren. Es stört uns nicht, wenn ihr neben uns sitzt und wir unterhalten uns sofort mit euch. Wir sind dann nicht gleich eure besten Freunde und vielleicht erkennt der eine oder andere euch am nächsten Tag nicht mehr, aber er hat trotzdem gerne mit euch geklönt und euch nicht verachtet, weil ihr "blöde Touristen" seid. Is ja interessant, was ihr zu verzähle habt. Und wenn ihr ein paar Kölsch zu viel getrunken habt, die dann auf die Straße kotzt - geschenkt. Und wenn ihr, z.B. an Karneval total knülle in einen Brunnen pisst, auch geschenkt*. Ja, das kann passieren, Kölner wissen, dass das schon seit 2000 Jahren sehr oft passiert ist.
* OK, nicht vom Ordnungsamt erwischen lassen! Die vom Ordnungsamt sind manchmal kleinlich. Besonders, was die Sperrstunde betrifft. Wobei das auch ungerecht ist, denn mit denen vom Ordnungsamt lässt sich verhandeln. Ich verhandele immer bei Knöllchen. Aber doch besser nicht von denen erwischen lassen beim in den Brunnen pissen.
Wir sind am Montag hier in Rovanjska angekommen. 1. Kontakt: Vermieterin und Tochter: sehr freundlich und hilfsbereit, so wie man es in Kroatien gewohnt ist. 2. Kontakt: Studenac Markt: Verkäuferin wirkt unkonzentriert und genervt, ist unfreundlich. 3. Kontakt: Bäckerei: Verkäuferin spielt mit dem Handy und ist genervt das Kundschaft kommt - sehr unfreundlich. 4. Kontakt: Tourist Center Starigrad Paklenica: sehr freundlich
In zwei Restaurants, die wir inzwischen besucht haben, wurden wir freundlich bedient, wie meistens sonst auch.
Allgemein habe ich nicht den Eindruck daß sich die Stimmung verschlechtert hat. Die genervten Verkäuferinnen gab es auch früher an anderen Orten. Es sind noch sehr viele Touristen hier - gestern abend in Zadar war die Altstadt proppevoll.
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