nun sind wir schon seit Mitte September von unserer Radreise durch Slowenien & Kroatien zurück, da könnte ich ja hier endlich mal unsere Erfahrungen weitergeben, besonders da Claudia mich damals drum gebeten hat. Wollte auch nochmal danke für die Tipps sagen!
Unsere Reiseroute von Ljubljana nach Dubrovnik (1550 km in fünfeinhalb Wochen August/September):
Leider ist der Link zum Foto nicht mehr aktuell. - Thofroe
Kroatien ist ja doch ganz schön bergig und im Sommer heiß, von daher haben wir durchschnittlich nur etwa 60 km am Tag geschafft, außerdem gibt es neben der Straße ja noch jede Menge zu sehen! Haben natürlich auch einige Wander- und Faulenztage eingelegt.
Hitze: An den ersten Tagen dachte ich, ich pack das nicht - aber dann gewöhnt man sich doch recht schnell an die Hitze und das Radfahren geht ganz gut. Wir sind immer recht früh aufgebrochen, um noch die "Kühle" des Morgens auszunutzen.
Wildzelten: Nachdem wir auf dem Campingplatz in Pula furchtbar abgezockt worden waren (fast 30 Euro für zwei Personen und eine Nacht!!!), haben wir beschlossen wann immer möglich wild zu zelten. War auch nirgends ein Problem - außerhalb der Städte sowieso nicht, und in den Küstenorten sind wir immer ganz dreist die Promenade bis zu deren Ende gefahren, haben die Dämmerung abgewartet und dann das Zelt am Wasser aufgebaut. Hat nie jemand etwas gesagt! Nur in minenverseuchtem Gebiet bei Gospic haben wir Leute gefragt und durften in deren Garten zelten. Einziges Problem beim Wildzelten: da es im Süden ja immer so furchtbar früh dunkel wird (war bisher vor allem Skandinavienreisender...), konnten wir oft um neun nichts mehr machen außer schlafen zu gehen.
Straßenverhältnisse: Meistens ziemlich gut. Haben die Adria-Magistrale wo es ging vermieden und auf den meisten Hauptstraßen war sehr wenig los - vermutlich wegen der neuen parallel verlaufenden Autobahn. Ausnahme war die Straße Nr. 1 (Zagreb - Zadar) im Bereich der Plitvicer Seen. Am schlimmsten war der Verkehr auf der ansonsten so wunderschönen Insel Rab, weil jeder Touri unbedingt mit dem Auto zum Strand fahren musste. Dort sollten in der Hochsaison Autos verboten und dafür Busse eingesetzt werden - so jedenfalls stand die Insel kurz vor dem Kollaps. Am angenehmsten (weil kaum Verkehr) war das Radeln auf den südlichen Inseln Hvar, Korcula und Mljet - ich vermute einerseits wegen der fortgeschrittenen Saison (Anfang September) und andererseits kommen wohl auch nicht mehr so viele Touris mit dem Auto überhaupt so weit, da fliegt man wohl eher hin. Diese drei Inseln waren auch landschaftlich die schönsten.
Menschen: Das schöne am Rad als Fortbewegungsmittel ist, dass man viel mehr in Kontakt mit den Einheimischen kommt und oft angesprochen wird. Unser schönstes Erlebnis war die Bergankunft in Oltari (Velebit-Überquerung), als wir uns in der Dorfkneipe eine Cola gönnten und mit einer Herrenrunde ins Gespräch kamen - einer lud uns dann zum Übernachten in sein bescheidenes Haus ein, eine Gastfreundschaft die uns überwältigt hat.
Wanderungen: Besteigung des Televrina auf Losinj, ein sehr schöner Blick über die gesamte Kvarner Bucht und auf die Berge Italiens im Dunst. Zwei Tagestouren an den Plitvicer Seen - so wunderschön und einmalig sie sind, das Geschiebe und Gedränge auf den Holzstegen war zum Abgewöhnen, man konnte ja nicht mal in Ruhe fotografieren. Am zweiten Tag sind wir dann um den oberen See Proscansko jezero gewandert und hatten diesen plötzlich fast für uns allein. Zweitagestour im Nationalpark Paklenica mit Hüttenübernachtung und Besteigung des Vaganski vrh, oberhalb der Hütte Dom u Paklenici waren kaum noch Menschen unterwegs, toller Buchenwald und windige Hochebenen. Auf 1400 m erlebten wir im Hochsommer ein wahres Unwetter, erst dichter Nebel, dann Gewitter mit Sturzregen bei vielleicht 10-15°C (soviel zum Thema Sommerhitze...). Überhaupt hat mich die durch den Velebit gebildete Klimagrenze total fasziniert.
Inselhüpfen: In der Kvarner Bucht hatten wir mit den Fährverbindungen überhaupt keine Probleme (war bloß komisch, dass manchmal die Räder und manchmal die Menschen teurer waren). Das tolle war, dass wir immer an der wartenden Autoschlange vorbeizischen konnten! Auf den dalmatinischen Inseln hatten wir Schwierigkeiten bei den Passagen Bol - Jelsa (verkehrt von der Jadrolinija nur ein Catamaran, der keine Räder befördert, sind aber von privatem Ausflugsboot mitgenommen worden) und Hvar - Vela Luka (in Hvar können keine Autos an Bord fahren, wir konnten die Räder aber durch eine seitliche Luke in die Fähre tragen - man ist halt auf's Wohlwollen der Besatzung angewiesen).
Wind: Manchmal ganz schön nervtötend, besonders wenn man bei der schönsten Abfahrt Gegenwind hat und sich trotz des Gefälles abstrampeln muss... Außerdem konnten wir bei dem oft starken Wind meist schlecht schlafen.
Sonstige Highlights: Piste auf der Westseite des Vransko jezero auf Cres, sehr schlecht und teilweise nur schiebbar, aber sehr schön und einsam. Alte Straße durch den Nationalpark Plitvicka jezera, eigentlich für Fahrzeuge gesperrt, aber mit dem Rad eine ziemliche Abkürzung und führt durch idyllische Bachtäler (man darf sich auf der anderen Seite nur nicht erwischen lassen!). Der Skradinski bug im Nationalpark Krka hat mich nach den Plitvicer Seen eher enttäuscht und außerdem musste ich mich über die Idioten aufregen, die den Wasserfall für ihre tollkühnen Mutproben missbrauchten, war also eher ein Badeparadies als ein Nationalpark. Sehr faszinierend fand ich das Neretva-Delta südlich von Ploce, ein riesiger Gemüse- und Obstgarten und hat mich landschaftlich irgendwie an die kitschigen Landschaftsmalereien in China-Restaurants erinnert. Die alte Straße auf Hvar zwischen Stari Grad und Hvar-Stadt ist eine tolle Panoramastrecke, ebenso die Nebenstrecke auf Korcula über die Bucht Pupnatska Luka. Auch der Nationalpark Mljet (und die übrige Insel) ist ein wahres Radlerparadies und so schön üppig-idyllisch! Die Städte an der Küste sind ja vom Flair her alle recht ähnlich, daher habe ich im Verlauf des Urlaubs immer weniger Stadtfotos gemacht. Am interessantesten fand ich die beiden großen Städte Split und Dubrovnik, auch wenn eigentlich alle total schön waren.
So, ich glaub ich bin das Wichtigste losgeworden - in der Hoffnung dass es wen interessiert... Vielleicht fühlt sich ja auch der eine oder andere dadurch angespornt, sein angestammtes Reiseziel mal aus einer anderen Perspektive zu bereisen!? Oder hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Hallo Henning! erstmal Danke für deinen Bericht, super! Ihr wart also in der selben Zeit wie wir unten, allerdings waren wir mit dem WoMo unterwegs und "nur" 15 Tage ... snief (sind aber "öfters" in dem schönen Land)
In Antwort auf: ... haben wir durchschnittlich nur etwa 60 km am Tag geschafft
*nur* 60km? - ooooch, ich wäre froh, 40km zu schaffen ;O)
In Antwort auf: ... konnten wir oft um neun nichts mehr machen außer schlafen zu gehen
???
In Antwort auf: eine Gastfreundschaft die uns überwältigt hat.
Yep, das kenne ich, speziell in Rumänien! (ein leider immer seltener werdendes Verhalten, außer am Land)
In Antwort auf: Überhaupt hat mich die durch den Velebit gebildete Klimagrenze total fasziniert
Ist dir aufgefallen, wie grün es heuer auf der Hochebene hinter dem Velebit war?
In Antwort auf: Sehr faszinierend fand ich das Neretva-Delta
Wenn nur die vielen Stechmücken nicht wären, aber ansonsten ein Traum.
In Antwort auf: Oder hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Sorry, bin zufaul dazu (oder zu alt - Versuch einer Ausrede!)
Jedenfalls war es für mich interesant zu lesen, wie es aus der Sicht eines Radfahrers ist. Danke nochmals für den Bericht.
In Antwort auf: In Antwort auf: ... konnten wir oft um neun nichts mehr machen außer schlafen zu gehen
???
Naja, wenn es dunkel ist und man nicht das Licht eines Campingplatzes zur Verfügung hat...
In Antwort auf: In Antwort auf: Überhaupt hat mich die durch den Velebit gebildete Klimagrenze total fasziniert
Ist dir aufgefallen, wie grün es heuer auf der Hochebene hinter dem Velebit war?
Ja, das war ganz merkwürdig: Im Lika-Tal hab ich nachts gefroren und wir hatten schon spätsommerlichen Morgennebel, und als wir dann wieder an die Kvarner-Seite kamen, bließ uns ein heißer trockener Wind entgegen.
In Antwort auf: Sehr faszinierend fand ich das Neretva-Delta
Wenn nur die vielen Stechmücken nicht wären, aber ansonsten ein Traum.
Echt? Können nicht so viele gewesen sein, sonst würde ich mich erinnern...
In Antwort auf: Sorry, bin zufaul dazu (oder zu alt - Versuch einer Ausrede!)
Soll ja jeder nach seiner Fasson (verdammt, wie schreibt man das???) glücklich werden!
In Antwort auf: Sehr faszinierend fand ich das Neretva-Delta
Wenn nur die vielen Stechmücken nicht wären, aber ansonsten ein Traum.
Echt? Können nicht so viele gewesen sein, sonst würde ich mich erinnern...
Grins, um ca 19-20Uhr war am CP Rio die "Einflugschneise", dann wars wieder relativ ruhig. In der Zeit waren nicht viele im Freien (klaro, die Hartgesottenen schon ...) und erinnerte mich stark an den Trasimeno See in Italien.
Es ist soweit, endlich habe ich den Reisebericht unserer Tour fertig bekommen! Guckst du unter Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe! (Darf man hier Eigenwerbung machen? )
Ich habe ihn ganz gelesen und mir hat er sehr gut gefallen. Es waren eine ganze Menge Informationen drin.
Ende April 2006 plane ich zusammen mit einem Arbeitskollegen eine ähnliche Tour. Leider haben wir nicht soviel Zeit. Nur 16 Tage. Wir fahren von Rovinj los und wollen dann über die Inseln Cres, Krk, Rab und Pag bis nach Omis ( Freunde besuchen )in Dalmatien. Da ja die Zeit knapp ist, geht es dann bei uns mit dem Schiff von Split bis nach Rijeka zurück. Na, und dann wieder nach Rovinj, wie wir das allerdings gestalten, das steht noch nicht fest, habe aber auf Grund des Forums einige wertvolle Informationen erhalten. Jetzt muss nur noch das Wetter besser werden, habe mit Schrecken die aktuellen Wetterbilder und Daten gesehen. Man soll die Hoffung aber nicht aufgeben. Immer eine sichere Fahrt !!! Gruss Ralf
Belgrad (dpa/tmn) - Früher war in Wien Schluss. Jetzt können Radfahrer, die genug Ausdauer mitbringen, auf dem Donauradweg auch durch die Balkanländer fahren und ihren Fahrrad-Urlaub verlängern.
Eine «Rad-Autobahn» - wie die 330 Kilometer von Passau nach Wien oft beschrieben werden - mit Wegen im Top-Zustand, vielen touristischen Angeboten und einem engmaschigen Netz von Unterkünften und Werkstätten dürfen sie dort zwar nicht erwarten. Dafür stoßen sie auf enthusiastische Kleinunternehmer und großartige Natur.
Vor zwei Jahren hat sich die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) aufgemacht, den Radweg durch Kroatien, Serbien und Rumänien bis zum Donaudelta und zum Schwarzen Meer zu verlängern. Gemeinsam mit den nationalen Tourismusverbänden wurde der Radweg beschildert. Hochglanzbroschüren mit vielen Privatunterkünften gingen in Druck. In Deutschland wurden exakte Landkarten erstellt. Und tatsächlich bieten erste deutsche Reiseveranstalter organisierte Donauradtouren auch durch die Balkanländer an.
Trotz aller Bemühungen ist die neue Radverbindung bisher eine Herausforderung für wenige Enthusiasten geblieben. Abenteuerlust und vor allem Ausdauer sind die Voraussetzung, um die 136 kroatischen, 665 serbischen und 1075 rumänischen Kilometer zu meistern. Auf 500 bis 600 Ausdauer-Radfahrer wird die Zahl der Unentwegten geschätzt. Ein Problem sind die großen Distanzen, die kaum in den normalen Ferien zu schaffen sind. Viele Radfahrer teilen sich die Strecke in Etappen ein, die dann in mehreren Jahren abgefahren werden.
Die zweite Schwierigkeit ist die Strecke selbst, die teilweise über viel befahrene Transitstraßen geht. Abseits befinden sich einige Wege in so schlechtem Zustand, dass sie bei Regen fast unpassierbar sind. Unterkünfte sind entlang des Radweges immer noch rar gesät, so dass sich viele mit dem Zelt behelfen. In Deutschland, Österreich und Ungarn hat sich jedoch gezeigt, dass vor allem ältere Radfahrer nicht auf Hotelkomfort verzichten wollen. Schließlich verläuft die Route wider Erwarten nicht immer am Fluss entlang, sondern quält sich manchmal abseits über Steigungen von mehreren hundert Metern Höhe.
Wer sich dennoch nicht abschrecken lässt, den erwartet abschnittsweise eine grandiose Landschaft. Da ist zum Beispiel das Naturreservat Kopacki rit in der Nähe der kroatischen Stadt Osijek unmittelbar hinter der ungarischen Grenze. Hier mündet der mächtige Drau-Fluss in die noch mächtigere Donau und hat eine großartige Urwald-Wasserlandschaft geschaffen. Radfahrer können auf einem ausgezeichneten, ebenerdigen Wege-Netz fast ohne Autoverkehr dieses Wunder der Natur erkunden.
In den vergangenen Jahren sind hier am Rande des Donauradweges viele Genossenschaften entstanden, die im Radtourismus ihre Zukunft sehen. Eine davon ist die «Agro-Tourismus-Kooperative» in der Gemeinde Bilje. Ankica Bilandzic, die als Juristin mit ihrem Monatsgehalt von umgerechnet 400 Euro nicht auskommt, hat sich zusammen mit ihrer Freundin Marija Stipetic ein zweites Standbein aufgebaut. Ihre kleine Radfahrerpension mit Namen «Crvendac» - Rotkehlchen - ist ganz in Rot gehalten.
Gemeinsam mit vier anderen Familien haben sie einen Kombi mit 20 Plätzen sowie Fahrradanhänger gekauft, um organisierte Radtouren anzubieten. Sie sind stolz, dass in den vergangenen zwei Jahren Radfahrer und Touristen aus nicht weniger als 37 Ländern bei ihnen zu Gast waren. Die Gegend rund um Osijek ist im Bürgerkrieg (1991-1995) verwüstet worden: Fast alle hier mussten noch einmal von vorn anfangen. Der Radtourismus ist für sie die größte Hoffnung.
Ein weiterer landschaftlicher Höhepunkt der Strecke ist das Eiserne Tor in Serbien, wo die Donau das mächtige Gebirge durchbricht. Die Ausblicke sind immer noch atemberaubend, auch wenn der Bau des Djerdap-Kraftwerkes 1972 den Fluss auf 80 Meter Tiefe hat anstauen lassen. Und dann gibt es natürlich das Donau-Delta am Schwarzen Meer, das allein für ein einwöchiges touristisches Programm gut ist. Inzwischen haben dort viele kleine Hotels eröffnet, deren Besitzer die Gäste mit ihren Bötchen stundenlang durch das Wasserlabyrinth lotsen.
Ende Juni haben sich in Belgrad 400 begeisterte Radfahrer aus 25 Ländern getroffen. Ein Trupp war eine Woche zuvor in der rumänischen Hauptstadt Bukarest, der zweite in der ungarischen Hauptstadt Budapest gestartet, um für den Donauradweg auf dem Balkan Reklame zu machen.
Infos und Kataloge zum Donauradweg: Leider ist die verlinkte Seite / Foto / Video nicht mehr verfügbar. - Thofroe
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